JUVIVO steht für Professionalität in der Arbeit mit Kindern und Jugendlichen. Diese basiert unter anderem auf der regelmäßigen Reflexion, Weiter- und Neuentwicklung von fachlichen Positionen, die hier in Form von Fachkonzepten und Stellungnahmen zu aktuellen Themen nachzulesen sind.

 

1. Leitbild

Im Jahr 2009 wurde unter Einbindung aller Mitarbeiter*innen, Vertreter*innen der Zielgruppen und wichtiger Dialoggruppen ein Leitbild entwickelt. Das Leitbild wurde 2018/2019 dem neuen Fachlichen Konzept entsprechend überarbeitet und steht hier zum download bereit oder kann bei JUVIVO im Druckform mitgenommen werden.

 

2. Fachliches Konzept

Das Fachkonzept von JUVIVO ist das Resultat eines fachlichen Austauschprozesses, in den alle Mitarbeiter*innen von JUVIVO involviert waren. Es stellt Organisation und Ablaufstruktur des Vereins im Überblick dar und beschreibt Angebote und Tätigkeitsfelder fachlich-konzeptionell. Bei der Konzepterstellung wurde auf bestehende Leitlinien und Rahmenkonzepte der Jugendarbeit sowie Aufsuchender Sozialer Arbeit Bezug genommen. Die normative Grundlage für unsere pädagogische Arbeit bildet die Konvention für Menschenrechte und insbesondere die Konvention für Kinderrechte.

Schon mit der ersten Auflage unseres Fach-Konzepts war uns wichtig, die spezifische Arbeitspraxis sowie professionelle Haltungen im Verein JUVIVO  zu reflektieren. Nachdem die FAIR-PLAY-TEAMs mittlerweile fixer Bestandteil von JUVIVO geworden sind, wollten wir nun unser Rahmenkonzept so gestalten, dass sich alle unsere Teams mit ihrer Arbeit darin repräsentiert finden. 2018 haben wir daher in einer Reihe von Arbeitstreffen mit allen Mitarbeiter*innen von JUVIVO erneut über die Inhalte des Konzepts gesprochen, gemeinsam diskutiert, nachgefragt und ergänzt. Im gänzlich überarbeiteten Konzept werden nun gemeinsame Ziele, Prinzipien und Methoden beschrieben und Synergien sowie Unterschiede in der Schwerpunktsetzung von Offener Kinder- und Jugendarbeit und der Arbeit der FAIR-PLAY-TEAMs bei JUVIVO dargestellt. Im letzten Teil werden in 14 Praxisnarrationen konkrete Prozessen und Handlungen unserer täglichen Praxis in den Treffpunkten sowie im öffentlichen Raum anschaulich gemacht.

Das Fachliche Konzept dient intern der Orientierung, als Grundlage zur Evaluierung der Qualität unserer Arbeit und als Basis für fachliche Auseinandersetzungen. Uns ist aber auch der Austausch mit interessierter Fachöffentlichkeit wichtig.

 

3. Return to Gender

“Return to Gender” ist eine Koproduktion von Mitarbeiter*innen der Vereine JUVIVO und “Bahnfrei”. In beiden Verein war das Interesse vorhanden, bisherige Erfahrungen mit Mädchen- und Burschenarbeit zu reflektieren und unsere Arbeit in Hinblick auf Gendergerechtigkeit zu analysieren. Es bestand der Wunsch, verschiedene Ansätze von “Genderarbeit” zusammenzuführen und auch Entwicklungen aus der queeren Bildungsarbeit sowie intersektionale Perspektiven aufzunehmen.

Als Konzept richtet sich das Ergebnis unseres Diskurses primär an die Mitarbeiter*innen in unseren Vereinen, denen es Positionierung und Orientierung ermöglichen soll. Wir wünschen uns aber, dass es auch über unsere Vereinsgrenzen hinaus weitere Auseinandersetzungen, Ideen und vor allem auch Bewusstseinsbildung und kritische Differenzierung in der “Genderarbeit” anregt! Nachzulesen ist das Konzept hier.

 

4. Positionspapiere und Anderes

  • Positionspapier zur Situation marginalisierter Personen im öffentlichen Raum während einer Pandemie

Die FAIR-PLAY-TEAMs sind tagtäglich mobil im öffentlichen Raum unterwegs. Im Rahmen der lebensweltlichen Gespräche mit den Nutzer*innen erfahren und erleben sie deren Problemlagen, deren Sorgen, deren Lebenssituationen.
Immer wieder stoßen sie bei der Unterstützung, insbesondere von marginalisierten Menschen, an Grenzen: in Entlastungsgesprächen nehmen sie viele Vorurteile und Stereotypien von Menschen gegenüber Gruppen und Personen wahr, die auf den öffentlichen Raum angewiesen sind; bei den Versuchen Menschen in besonderen Bedarfslagen an spezifische Beratungsstellen weiterzuvermitteln, erkennen sie, dass es zu wenig niederschwellige und bedarfsorientierte Angebote für Beratung, Versorgung und Unterstützung gibt; in Bezug auf die aktuelle Pandemiesituation wird sichtbar, dass bestimmte Personengruppen nicht mitgedacht, nicht einbezogen und übersehen werden; Menschen, die auf Parks als Aufenthaltsort angewiesen sind, werden zunehmend verdrängt, uvm.
Aus diesem Grund haben die FPTs von JUVIVO basierend auf ihren Erfahrungen aus den letzten Monaten, dem letzten Jahr und Jahren, ein Positionspapier verfasst. Es soll einerseits Menschen in Wien und darüber hinaus für die Bedürfnisse und Lebenswelten von marginalisierten Menschen im öffentlichen Raum sensibilisieren und für mehr Verständnis, Empathie und Unterstützung sorgen. Andererseits soll durch die Stellungnahme die Stadtregierung ebenso wie die Bundesregierung darauf aufmerksam gemacht werden, Infrastruktur und entsprechende Angebote auszubauen.

 

  • Positionspapier zur Maßnahmenverordnung für die Jugendarbeit (Nov. 2020-März 2021)
    Spielen ist nicht nur Methode, sondern vor allem Werkzeug!

Es ist klar, dass in der Zeit einer anhaltenden Pandemie nur eine beschränkte Anzahl an Personen unsere Einrichtungen besuchen kann. Klar ist außerdem, dass alle Masken tragen müssen, dass Hände gewaschen und Räume regelmäßig desinfiziert werden. Wir wollen also in Zukunft mit all der notwendigen Vorsicht und unserer fachlichen Expertise selbst entscheiden, mit welchen freizeitpädagogischen Tätigkeiten und Angeboten wir unsere Zielgruppen innerhalb vorgegebener Rahmenbedingungen am besten in dieser schwierigen Zeit begleiten können. Dies begründen wir in einer fachlichen Positionierung zur aktuellen Situation.

  • KIJU-Positionspapier: Soziale Ungleichheiten in Zeiten von Covid-19 (Juni 2020)

Das KIJU-Netz als Zusammenschluss mehrerer Trägervereine Offener Kinder- und Jugendarbeit in Wien, positioniert sich mit diesem Papier zu den aktuellen Entwicklungen während der Maßnahmen in Zeiten von Covid-19. Damit wollen wir auf folgende Ungleichheiten hinweisen, von denen insbesondere unsere Zielgruppen betroffen sind:

– Schule
– Wohnraum
– Bewegung
– Ausbildung, Arbeits- und Lehrstellen
– Informationen
– (Geld-)Strafen
– Versorgung im öffentlichen Raum
– das “nationale Wir”

Das Positionspapier ist hier nachzulesen.

  • Diskriminierend erlebte Polizeiinterventionen. Dokumentationsbericht und Arbeitspapier zur Bewusstseinsbildung und Maßnahmendiskussion

Jugendarbeit und FAIR-PLAY-TEAMs agieren beide im öffentlichen Raum und haben teils gleiche Adressat*innen. Die Exekutive ist für die Jugendarbeit eine wichtige Dialoggruppe, da junge und marginalisierte Menschen vielfach Erfahrungen mit der Polizei machen: als Zeug*innen, als Opfer sowie als Beschuldigte.

Austausch und Zusammenarbeit funktionieren überall dort gut, wo unterschiedliche Aufträge und Arbeitsprinzipien klar sind. Viele Exekutivbeamt*innen erleben wir als professionell und engagiert, und es gibt Bemühungen, Menschenrechte verstärkt auch in den Fokus der Polizeiarbeit zu stellen und z.B. mit der Zivilgesellschaft in Austausch zu treten. In unserer Arbeit im öffentlichen Raum nehmen wir aber auch wahr, dass unsere Zielgruppen diskriminierende Erfahrungen mit der Polizei machen. Beschwerdemöglichkeiten werden von Betroffenen aufgrund geringer Chancen auf Wirksamkeit selten genutzt. Deswegen haben wir ein Online Tool für im öffentlichen Raum tätige Professionist*innen entwickelt, mit dem als ungerecht erlebte Vorfälle im Zeitraum zwischen 2018 und 2019 dokumentiert wurden. Die Eintragungen wurden von uns ausgewertet und mit Beiträgen von Organisationen aus Zivilgesellschaft und Verwaltung zu einem Arbeitspapier zusammengestellt, mit dem wir in Dialog mit Polizei, Verwaltung und Politik treten.

 

  • Positionspapier: Wohnraum für Asyl- und subsidiär Schutzberechtigte

Die FAIR-PLAY-TEAMs von JUVIVO sind seit einiger Zeit verstärkt mit Familien in prekären Wohnsituationen konfrontiert. Unsere Wahrnehmung der Missstände, die in Bezug auf Wohnraum für Asyl- und subsidär Schutzberechtigte bestehen, stellen wir nun in einem Positionspapier zur Verfügung. Wir möchten darauf hinweisen, welchen besonderen Herausforderungen Menschen mit Fluchtgeschichte gegenüberstehen, dass die aktuelle Situation am privaten Wohnungsmarkt diese noch verschärft, und Gemeindewohnungen aufgrund der derzeitigen Gesetzeslage keine Alternative darstellen.

Das Positionspapier findest du hier.

  • Junge Menschen mit ungeklärtem bzw. prekärem Aufenthaltsstatus

Aktuell stehen Asylwerber*innen und Menschen mit ungeklärtem bzw. prekärem Aufenthaltsstatus im Fokus des öffentlichen Interesses. Bereits seit der intensiven  Berichterstattung über das „Refugee Protest Camp Vienna“ und verstärkt seit der so genannten “Flüchtlingskrise” ab Sommer 2015 mit den vielen Berichten über  Einzelschicksale von Abschiebung bedrohter Kinder und Jugendlicher, kommt es immer wieder zu kontroversen Diskussionen. Als Jugendarbeiter*innen nehmen wir in unserer täglichen Arbeit wahr, wie sehr junge Flüchtlinge in ihren Rechten und Entfaltungsmöglichkeiten eingeschränkt werden. Deswegen haben wir ein Positionspapier zu diesem Thema verfasst – zum Nachlesen hier.

  • JUVIVO für eine andere Schule

JUVIVO setzt sich für Chancengerechtigkeit für alle Kinder und Jugendlichen ein. Neben offenen, ressourcenorientierten Freizeitangeboten und individuellen, sozialpädagogischen Unterstützungsangeboten, wie sie die offene Jugendarbeit leistet, braucht es dafür strukturelle Veränderungen im gesamten Bildungssystem.  JUVIVO hat dazu ein Positionspapier erarbeitet, nachzulesen hier: Wir freuen uns über Feedback und Unterstützung!

  • Ausgehend vom JUVIVO-Positionspapier sprechen sich auch alle sieben Träger-Organisationen es Kiju-Netzes für Veränderungen im Bildungs- und Schulsystem aus, nachzulesen hier.