JUVIVO bietet derzeit in den Bezirken 3, 9 und 15 in Kooperation mit dem Verein Wiener Jugendzentren Kinder- und Jugendparlamente  an. Jeder Bezirk hat seine strukturellen Eigenheiten, doch es gibt einige gemeinsame Nenner:

* Es werden nur Anliegen diskutiert, die von den jungen Menschen selbst eingebracht werden

* Die jungen Menschen haben ein Recht, auf alle ihre Fragen und Anliegen Antwort zu bekommen

* Die jungen Menschen werden von professionellen Jugendarbeiter*innen begleitet und gecoacht

In der Regel wird ein kompletter Jahrgang aller Schulen eines Bezirkes in den Prozess eingebunden. Dabei kooperieren die Bezirksvorstehung, die beteiligten Schulen, die Einrichtungen der Jugendarbeit, sowie zuständige Magistratsabteilungen.

Nach organisatorischen Abklärungen im Vorfeld ist der erste Kontakt mit den Kids eine Einheit mit Aufwärmübungen, Projektvorstellung und „Bildungsspielen“. Danach kommt die Erarbeitung der Wünsche, Anliegen und politischen Forderungen. Die Themen werden gesammelt, zu thematischen Gruppen zusammengefasst und nach ihrer subjektiven Wichtigkeit demokratisch, also nach der Mehrheit im Entscheidungsgremium, gewertet. Die ausgewählten Themenschwerpunkte werden noch einmal diskutiert, der IST-Zustand dargestellt, und Argumente für eine Veränderung gesammelt. Dann werden jugendliche Delegierte gewählt, die im weiteren Prozess die Anliegen der Kinder und Jugendlichen vertreten. Wieder muss also diskutiert werden, wem das am ehesten zugetraut wird, warum wer wen am besten vertritt, etc…

In den darauf folgenden Treffen werden die Anliegen dann diskutiert und im Detail ausgearbeitet – das passiert oft gemeinsam mit Bezirksvorsteher*innen, Bezirksrät*innen und zuständigen Magistratsbeamt*innen. Die Kinder und Jugendlichen sammeln Argumente für ihre Wünsche und formulieren dann jeweils Anträge an politische Vertreter*innen, in der Regel die regionale Bezirksvorstehung. Die Entscheidung liegt bei den politischen Gremien. Und oft kann den Anliegen der Jugendlichen entsprochen werden – wenn doch nicht, so kann mit Transparenz und Nachvollziehbarkeit der Entscheidungsgrundlagen oft klar gemacht werden „warum etwas nicht geht.“ Im Gespräch entstehen dann auch andere Ideen und es können sich neue Projekte entwickeln.

Werden Jugendliche einbezogen, dann entsteht gegenseitiges Verständnis und Vertrauen –  das ist politische Bildung mit Wirkung!

Einige Beispiele für Projektumsetzungen:

Sitzskulpturen, Zebrastreifen, Computer für Klassen, Basketballkörbe, SchülerInnendiskos, Hamsterauslaufgehege im Spielplatz, Volleyballnetze, Ballspielbereichsabdecknetze, Fußballturniere an Spielplätzen, Fahrradständer vor der Schule, mehr Bänke im Park, bessere Beleuchtung, etc…

Weitere allgemeine Infos dazu finden Sie hier