16 Tage gegen Gewalt an Frauen* umfasst die Zeit vom 25. November, dem internationalen Gedenktag für Frauen*, die Opfer von Gewalt waren und sind, bis 10. Dezember, dem Internationalen Tag der Menschenrechte. In diesem Zeitraum wird von vielen Vereinen, Organisationen, Politiker*innen und Aktivist*innen vermehrt auf das Thema Gewalt gegenüber Frauen* und Mädchen* aufmerksam gemacht.
Gewalt gegen Frauen* beschäftigt auch uns in der alltäglichen Arbeit mit Personen die von Wohnungs- oder Obdachlosigkeit betroffen sind. Frauen* sind häufig von verdeckter Wohnungslosigkeit betroffen. Das heißt bevor sie in Sozialeinrichtungen Schutz suchen oder auf der Straße schlafen, kommen sie bei mehr oder weniger guten Bekannten, oftmals Männern*, unter. Dies hat eine prekäre Wohnsituation zur Folge, da es keine rechtliche Absicherung gibt und ein Abhängigkeitsverhältnis der Schutzsuchenden gegenüber den „schutzgebenden“ Personen erzeugt wird. Ein solches Abhängigkeits- bzw. Machtverhältnis kann oftmals dazu führen, dass die schutzsuchenden Personen von psychischer und auch physischer Gewalt betroffen sind, ohne sich dagegen zu wehren, da sie ansonsten ihre Grundbedürfnisse (Essen, Wohnen, Hygiene, etc.) nicht decken könnten. Da Gewalt gegenüber Frauen* auch häufig im eigenen Zuhause passiert, ist es kaum verwunderlich, wenn Frauen* in prekären Wohnsituationen nochmals mehr der Gefahr ausgesetzt sind, Gewalt zu erfahren.
Auch obdachlose Frauen* werden immer wieder Opfer von Gewalt. Einerseits erfahren obdachlose Personen sowieso häufig Diskriminierung durch die Gesellschaft oder das System, sind hierbei auch Gewalt ausgesetzt. Auch aktuell wird von Vorfällen von Gewalt gegenüber obdachlosen Personen berichtet. Obdachlose Frauen* erfahren im öffentlichen Raum zudem noch häufig Sexismus und sind daher noch von einer zusätzlichen Form der Gewalt und Diskriminierung betroffen.
Wir unterstützen in unserer Arbeit betroffene Personen im öffentlichen Raum so gut wir können und positionieren uns ganz klar gegen Gewalt an Frauen*. Es ist wichtig, dass nicht weggeschaut wird, wenn Gewalt ausgeübt wird. Personen ansprechen, Fragen, ob sie Unterstützung brauchen, je nach Situation Unterstützung hinzuziehen und über Angebote oder unterstützende Stellen informieren sind alles Möglichkeiten, wie dazu beigetragen werden kann, Gewalt gegenüber Frauen* aber auch im Allgemeinen entgegenzuwirken.
Frauennotruf Wien: 01 71 71 9
Frauenhelpline: 0800 222 555 http://frauenhelpline.at/